Valarin
Auch genannt: Valisch, und (in Quenya "Valya" oder "Lambë Valarinwa").
Die Geschichte
Die Valar schufen ihre eigene Sprache, unzweifelhaft die älteste Sprache in
Arda. Eigentlich brauchten sie keine gesprochene Sprache, da sie ohne Probleme
telepatisch kommunizieren konnten. Aber sie wollten Erus Kindern ähneln und
Sprache war ein sehr wichtiges Element der Inkarnation.
Als die Eldar nach Valinor kamen, lernten alle Ainur schnell Quenya. Doch untereinander
gebrauchten sie noch immer meist Valarin. Doch den meisten Elben gefiel der
Klang dieser Sprache nicht, da viele Laute ihnen fremd waren. Trotzdem übernahm
Quenya manche Wörter aus Valarin, doch oft mussten sie stark verändert werden,
um in die Phonologie Quenyas zu passen. Manchmal hatten übernommene Wörter auch
andere Bedeutungen als die ursprünglichen. Z. B. wurde das Quenya-Wort axan
"Vorschrift, Regel, Gesetz" von Valarin akashân "Er sagt", wobei "er" Eru ist,
abgeleitet. Nochmehr Wörter übernahmen die Vanyar, die in engerem Kontakt zu
den Valar standen.
Die Struktur Valarins
Valarin erlaubt eine große Anzahl von Lauten. Tolkien benutzte dafür mehrere spezielle Buchstaben. Es gibt mindestens sieben Vokale, a, e, i, o, u (lang und kurz), plus æ (wie im englischen cat) und eine offene Variante von o, wahrscheinlich zwischen den Vokalen a (wie in Bahn) o (wie im Englischen sore). Es gibt mehrere Reibelaute: ð (wie th im englischen the), þ (wie th im englischen thing), 3 (der spirantische Laut zu g), und ch wie in ach. Die Verschlusslaute sind stimmhaftes b, d und g und stimmloses p, t und k. Die Diagraphen ph, th und bh sind anscheinend aspirierende Verschlusslaute, d.h. p, t und b gefolgt von h. Es gibt mindstens drei Zischlaute, z, s und sh, das etwa wie unser sch ausgesprochen wird. Zwei Nasale, m und n, werden genannt. Valarin hat weiterhin den Vibrationslaut r und den Lateral l plus die Semivokale y und w.
Das Plural-Infix -um- taucht in Mâchanâz Pl. Mâchanumâz "Zuverlässigkeit" auf. Das ist alles was wir sicher über die Valarin-Grammatik sagen können.
Das Wort dushamanûðân "beschädigt" scheint ein Partizip zu sein; wenn wir das Wort beschädigen kennen würden, könnten wir die Morpheme isolieren, die man benutzt um solch ein Partizip zu bilden. Das einzige verzeichnete Verb ist akashân "Er sagt". Man könnte vielleicht das Wort in die Wurzel "sagen" und die Präffixe "er" und "Präsens" aufspalten, aber wir könnten die Morpheme nicht mal mit einer Spur von Sicherheit feststellen.
Die Wörter sind oft sehr lang, besonders die Namen, sie sind manchmal sogar acht silbig, wie in Ibrîniðilpathânezel "Telperion".
Alle uns bekannten Namen der Valar enden auf -z: Aûlêz "Aulë", Arômêz "Oromë"
, Mânawenûz "Manwë", Tulukastâz "Tulkas", Ulubôz oder Ullubôz "Ulmo". Vielleicht
ist es auch bedeutsam, dass die Wörter ayanûz "Ainu" und Mâchanumâz "Aratar" die
selbe Endung haben. Andere Wörter haben diese Endung nicht.
Das einzige, was wir über den Syntax sagen können, ist dass anscheinend die Adjektive immer hinter den Nomen stehen, die sie beschreiben: Aþâraphelûn Amanaishal "das unbeschädigte Arda", Aþâraphelûn Dushamanûðân "das beschädigte Arda".
Beispielwörter
amanaishal-"unversehrt", akashân-"Er [Eru] sagt", ayanûz-"Ainu", dushamanûðân-"beschädigt",
nashkadan-"ring", Phanaikelûth-"Mond", shebeth-"Luft", tulukha(n)-"gelb", urush-"Feuer